Might & Magic: Heroes 6

Klagen gegen dieses Spiel begannen bereits vor seiner Veröffentlichung – Serienveteranen waren mit Ubisofts Politik der Vereinfachung und „Wiedergabe“ des Franchise unzufrieden. Aus wirtschaftlicher Sicht hat sich MMH 6 gelohnt – es war sogar genug Geld für drei Ergänzungen da, die von den Spielern auch recht kühl aufgenommen wurden. Aber dieses Spiel hat Tausende von Spielern von der legendären Serie abgewandt. Was ist los?

Erstens in einer Reihe von Innovationen, die völlig fehl am Platz wirkten, in keiner Weise ausgewogen waren und selbst einen erfahrenen „Helden“ in einen Schockzustand versetzten. Sie störten sich gegenseitig und das Ergebnis war, dass der Spieler einfach vergaß, einige Fähigkeiten einzusetzen, die oft sehr nützlich waren.

Zweitens in der unbequemen Verbindung zum Online. Ohne Verbindung zu Uplay wird das Spiel sehr schwierig, selbst auf einem einfachen Schwierigkeitsgrad werden deine Helden mangels einzigartiger mächtiger Artefakte immer wieder zerstört.

Drittens, in Missachtung der langen Geschichte der Serie: ein neues, geschmacklos gestaltetes Interface, die beschämende Rückkehr von 2D-Stadtbildschirmen, eine Fülle neuer Kreaturen, von denen viele einfach eklig aussehen, sogar die Einführung einer neuen Rasse - die Nagas, die übrigens ganz gut in die Spielwelt (Ashan) passen.

Hinzu kommt das fast völlige Ungleichgewicht und eine Reihe von Insolvenzen von Unternehmen, die an dem Projekt arbeiten. Allerdings hat das Spiel auch seine Vorteile: gute Grafik für Strategien, einen hervorragenden Soundtrack.

Fazit: Wenn MMH 6 ein neues Spiel wäre, das nicht auf eine reiche Tradition zurückblicken würde, hätte es solide sieben, aber leider nur 5,5 erhalten.