Project Borealis: Prolog: Wie Fans ihr eigenes Half-Life-Dreiquel erschufen
Im Jahr 2007, nach der Veröffentlichung von Half-Life 2: Episode Two, blieben Millionen von Spielern mit einem schmerzhaften Cliffhanger zurück. Die letzte Episode endete tragisch: Eine Schlüsselfigur stirbt, und dem Spieler werden nur fragmentarische Hinweise gegeben, dass die Ereignisse irgendwo in der Arktis auf dem geheimnisvollen Schiff «Borealis» weitergehen werden. In den folgenden Jahren warteten, hofften und theorisierten die Fans, aber Valve schwieg.
Der Höhepunkt der Geduld war die Veröffentlichung des Drehbuchautors der Serie, Marc Laidlaw, im Jahr 2017. Unter dem Deckmantel einer abstrakten Geschichte Epistle 3 (kein Tippfehler!) präsentierte er seine Vision der Ereignisse, die die Geschichte von Gordon Freeman abschließen könnten. Dieser Text inspirierte die Fangemeinde, und so entstand Project Borealis: Prologue — ein Projekt, das nicht nur der Originalserie Tribut zollt, sondern auch ein neues Kapitel in ihrer Geschichte aufschlägt.
Gravitationskanone und Frost: So spielt man Project Borealis
Project Borealis: Prologue basiert auf der Unreal Engine 5, was es sofort von anderen Fanprojekten unterscheidet. Der Fokus liegt auf allem, was Fans an Half-Life lieben: dynamische Schießereien, physikbasierte Rätsel und die tiefe Integration der Geschichte ins Gameplay.
Der Spieler schlüpft erneut in die Rolle von Gordon Freeman, der sich durch das verwüstete und verschneite Ravenholm kämpfen muss. Die charakteristische Gravitationskanone der Serie kehrt zurück und zeigt aktualisierte Interaktionen mit der Umgebung. Zum Beispiel kann der Spieler vereiste Planken verwenden, um Brücken über zerstörte Straßen zu bauen, sowie Feinde mithilfe der Umgebung einfrieren.
Die Bewegungsmechanik behält die vertraute Geschmeidigkeit und Akrobatik bei. Laufen, Springen, Interagieren mit Plattformen — alles funktioniert, als hätte man das Half-Life-Universum nie verlassen. Allerdings haben die Entwickler eine Reihe kleiner Details hinzugefügt, die die Härte des arktischen Terrains hervorheben: zum Beispiel eingeschränkte Sicht aufgrund eines Schneesturms oder die Notwendigkeit, sich in der Nähe von Wärmequellen aufzuwärmen, um nicht zu erfrieren.
Schnee-Albträume: Monster, Fallen und eisiger Horror
Ravenholm, bekannt aus Half-Life 2, hat sich bis zur Unkenntlichkeit verändert. Seine düsteren Straßen sind mit einer dicken Schneeschicht bedeckt, und zerfallende Gebäude drohen jeden Moment einzustürzen. Die Feinde sind noch gefährlicher geworden. Headcrabs sind hier nicht nur springende Kreaturen. Sie haben gelernt, sich unter dem Schnee zu verstecken und den Spieler plötzlich anzugreifen, was ein Überraschungselement hinzufügt. Zombies sehen jetzt noch furchterregender aus: Ihre Körper sind mit Frost bedeckt, und ihre Bewegungen sind schärfer geworden.
Neben klassischen Feinden muss man sich neuen Gegnertypen stellen. Zum Beispiel verfolgen Eiswächter, die an eine Kombination aus Synthetik und natürlichen Monstern erinnern, den Spieler durch Straßen und enge Korridore.
Auch die Fallen sind erwähnenswert. Herabfallende Eisblöcke, einstürzende Dächer von Gebäuden, arktische Klippen — all dies erfordert Aufmerksamkeit und präzise Berechnung. In einer der Schlüsselszenen muss man eine Gravitationskanone verwenden, um den Weg einer Lawine mit Trümmern zu blockieren, die droht, den Spieler zu verschütten.
Arctic mystery: where does the story of Prologue lead
The plot of Prologue fits neatly into the framework of Epistle 3. Gordon Freeman is assigned to go to the Arctic to continue the fight against the Alliance. The developers used the atmosphere of loneliness and uncertainty, characteristic of the series, to increase the tension.
Ravenholm here acts as a staging post on the way to Borealis. The player learns that this city was used by the Combine as an experimental laboratory for studying the nature of snow zones, which explains the presence of new types of enemies. As the player progresses, he encounters records of survivors who talk about the terrible experiments that took place.
Unreal Engine 5: Half-Life melancholy revived
The main advantage of Project Borealis: Prologue is its visual performance. Unreal Engine 5 allows you to create an atmosphere of desolation that is felt in every detail: from the falling snow to the detailed, oppressively chthonic buildings.
The physics of objects have been reworked. The gravity gun feels much more accurate than in the original, and allows you to interact with more complex structures. For example, the player can clear rubble or activate mechanisms using objects in the environment. Lighting plays a key role. In one of the levels, you have to navigate in complete darkness, lighting the way with a flashlight, which makes encounters with enemies even more frightening.
From Dream to Reality: What Players Think of Project Borealis
Prologue has caused a storm of emotions in the community. Fans praise the project for returning them to their favorite universe. On the game's Steam page, the project has received mostly positive reviews. People note the attention to detail, as well as how the developers were able to integrate the Arctic theme into familiar game mechanics.
However, there was some criticism. Many complain about technical flaws, such as FPS drops and minor physics bugs. Some players believe that the demo length (about 3 hours) is not enough.
***
Project Borealis: Prologue proves that a fan community can create something outstanding even without the involvement of a major studio. This is not just a game, but a true symbol of love for the Half-Life universe. Even if Valve ever decides to end the story of Gordon Freeman, this project has already taken its place in history as an example of the dedication of the gaming community.
-
Valve zeigt Screenshots der Fortsetzung von Half-Life 2 und erklärt, warum Episode Drei nicht veröffentlicht wurde
-
Das fünfte Kapitel des Half-Life: Blue Shift-Remakes basierend auf Black Mesa wurde veröffentlicht
-
Valve veröffentlicht neuen Patch für Half-Life 2 und feiert diesen Monat sein 20-jähriges Jubiläum
-
Half-Life 2 Remaster-Ersteller zeigen Gordon Freemans neuen Look