Life is Strange

LiS — ein Spiel, das auf einer einzigen Mechanik basiert. Einer Mechanik, die den Gebrauch einer Fähigkeit ermöglicht, die zwar in gewisser Weise mainstream ist, aber dennoch eine, die jeder von uns gerne hätte und die während des gesamten Spielverlaufs einzigartige Gameplay-Situationen durch das Zurückdrehen der Zeit zu JEDEM Zeitpunkt schuf, nicht nur zu geskripteten (auch wenn das Limit 5 Minuten Spielzeit beträgt, nach denen Max "Kopfschmerzen" bekommt), zum Beispiel, um eine frühere Entscheidung zu ändern oder Chloe vor einer Kugel zu retten, die vom Stoßfänger eines alten Käfers abprallte. Doch neben Spaß und unbeschwerten Tagen bot das Spiel auch in gewisser Weise gruselige und düstere Momente (man denke nur an den Anfang des Spiels oder sein sehr dramatisches Ende, den "Siedepunkt" des Werks, wo die Konsequenzen von Max' Zeitsprüngen gezeigt wurden und im Grunde die einzig richtige Entscheidung im Spiel getroffen werden kann — nichts am Anfang zu unternehmen). Das zweite Ende, neben diesem — Müll, und ich werde jetzt erklären, warum.

.

SPOILER!

.

In einem Albtraum stellt Max sich selbst die Frage, ob Chloe all diese Opfer wert ist, und am Ende, wenn Chloe erkennt, dass ihr Leben NICHT das Leben der anderen Bewohner von Arcadia Bay wert ist, kann Max... vielleicht die egoistischste Handlung im Spiel begehen — Chloe retten. Ja, in diesem Fall könnte man die Geschichte als eine Geschichte des Überwindens des eigenen "Ichs" und der Interessen anderer Menschen (in diesem Fall — des Lebens) im Namen der Liebe interpretieren, aber für mich ist dies eine Geschichte über den "Schmetterlingseffekt" (nicht umsonst taucht er im schicksalhaften Moment der Geschichte — am Anfang — auf) und darüber, dass Eingriffe in den normalen Lauf der Natur enorme Konsequenzen haben können, und im ersten Ende, indem sie versucht, dies zu verhindern, opfert Max IHRE Interessen für die Stadt.

.

ENDE DER SPOILER

.

Es gibt keine Ausbeutung der LGBT-Thematik um der Ausbeutung willen, es dient nur der Handlung. Was die Grafik betrifft. Sie ist hübsch. Manchmal etwas verschwommen, aber der grafische Stil gefällt mir sehr, auch wenn die Haare wie Lasagne-Nudeln aussehen. Auf die Vertonung habe ich nicht besonders geachtet, da ich englische Sprache nicht gut höre, also habe ich mich hauptsächlich auf die Untertitel konzentriert.

Life is Strange hat insgesamt einen positiven Eindruck hinterlassen. Der Geschichte zu folgen ist interessant, auch wenn die "alltäglichen" Momente wie das Retten von Chloe vor dem Zug usw. sich nicht wie Füllmaterial zur Verlängerung der Episodenlaufzeit anfühlen, sondern wie recht organisch eingefügte Momente, die geschaffen wurden, um die Beziehungen zwischen Chloe und Max, ihre Vergangenheit sowie das Gewicht und die emotionale Beteiligung am Finale zu verdeutlichen.