Eine Studie durchgeführt von The Verge in Zusammenarbeit mit Vox Media Insights and Research und Two Cents Insights zeigt einen radikalen Wandel im Nutzerverhalten: Traditionelle Suchmaschinen, einschließlich Google, verlieren schnell ihre Nutzer. Die Hauptgründe sind übermäßige Werbung, voreingenommene Suchergebnisse und wachsendes Misstrauen gegenüber Algorithmen. Stattdessen wenden sich die Menschen spezialisierten Foren und KI-gesteuerten Diensten zu und sehen die Zukunft des Internets in kuratierten, gemeinschaftlich betriebenen Räumen.
Laut der Studie empfinden 42% der Befragten Suchmaschinen als weniger nützlich als zuvor. Europäische Wettbewerbsbehörden kritisieren Google seit Jahren wegen seiner Dominanz und Manipulationen der Suchergebnisse. Eine kürzliche Untersuchung bestätigte, dass Suchergebnisse oft Partnerprodukte über relevante Informationen priorisieren. Dies hat dazu geführt, dass Nutzer nach Alternativen suchen, bei denen die Inhalte ehrlicher und unabhängiger erscheinen.
Einmal als unerschütterlich angesehen, werden soziale Medien und Suchmaschinen jetzt von 60% der Befragten mit endlosen Produktplatzierungen und algorithmischer Eintönigkeit assoziiert. An ihrer Stelle steigen Nischenplattformen, die tiefes Engagement und gemeinsame Interessen fördern. Reddit, Discord und sogar TikTok werden zu bevorzugten Orten für Diskussionen.
Trotz der wachsenden Beliebtheit von KI als Assistent bleibt sie umstritten. 49% der Nutzer gaben an, dass sie Gemeinschaften ohne KI-generierte Inhalte bevorzugen würden, aus Angst vor Manipulation und dem Verlust menschlicher Interaktion. Dennoch gewinnen ChatGPT und ähnliche Dienste als Quellen für schnelle Antworten an Bedeutung und konkurrieren direkt mit traditionellen Suchmaschinen.
Analysten prognostizieren, dass das Internet der Zukunft einem Netzwerk von „digitalen Dörfern“ ähneln wird – geschlossene, interessengetriebene Gemeinschaften, die auf Vertrauen basieren. Hier wird Engagement nicht durch Likes gemessen, sondern durch sinnvolle Teilnahme: 90% der Nutzer konsumieren Inhalte passiv, 9% teilen gelegentlich ihre Meinungen und nur 1% führt die Mehrheit der Diskussionen. Damit Marken in dieser neuen Landschaft überleben können, müssen sie sich von Massenmarketing abwenden und echte, zweiseitige Gespräche annehmen.